Gyotaku – Die japanische Kunst des Fischdrucks
Gyotaku (魚拓) ist eine traditionelle japanische Kunstform, bei der Fische als Druckplatten verwendet werden. Diese Technik entstand im 19. Jahrhundert und diente ursprünglich dazu, die Grösse und Art der gefangenen Fische zu dokumentieren. Heute wird Gyotaku als Kunstform geschätzt und weltweit ausgestellt.
Fischer im alten Japan wollten ihre beeindruckenden Fänge dokumentieren, bevor sie verkauft oder verspeist wurden. Anstatt ein Foto zu machen (was damals natürlich nicht möglich war), legten sie den Fisch auf ein Stück Papier, bestrichen ihn mit Tinte und druckten ihn ab.
Dwight Hwang ist ein moderner Meister des Gyotaku, der für seine detaillierten und lebendigen Drucke bekannt ist. Seine Werke sind oft in Galerien und bei speziellen Veranstaltungen zu sehen. Ein weiterer renommierter Künstler ist Naoki Hayashi, der traditionelle Techniken mit modernen Ansätzen kombiniert.
Wo kann man Gyotaku besichtigen?
Gyotaku-Kunstwerke werden in verschiedenen Museen und Galerien weltweit ausgestellt. In Japan sind sie oft in Fischereimuseen und Kunstgalerien zu finden. International gibt es auch spezialisierte Ausstellungen, die sich auf diese einzigartige Kunstform konzentrieren.
- Honma Museum of Art, Yamagata, Japan: Dieses Museum beherbergt eine der reichsten Sammlungen historischer Gyotaku-Drucke.
- Tokyo Sea Life Park, Tokio, Japan: Dieses Aquarium zeigt ebenfalls Gyotaku-Kunstwerke, die die Vielfalt der Meereslebewesen darstellen.
- Smithsonian National Museum of Natural History, Washington D.C., USA: Hier werden gelegentlich Gyotaku-Workshops angeboten, bei denen Besucher die Technik selbst ausprobieren können.

Wert und Handel von Gyotaku Fischdrucken
Die Preise für Gyotaku-Kunstwerke variieren stark, abhängig von der Bekanntheit des Künstlers und der Qualität des Drucks. Werke von renommierten Künstlern wie Dwight Hwang können mehrere tausend Dollar kosten. Es gibt einen aktiven Markt für Gyotaku, und Sammler schätzen die Kombination aus Kunst und Naturgeschichte.
Muss der Fisch schon tot sein für Gyotaku und kann der Fisch danach noch verzehrt werden?
Es ist wichtig, dass der Fisch für den Gyotaku Druck bereits tot ist, da lebende Fische sich bewegen und das Druckergebnis beeinträchtigen würden. Die Technik des japanischen Fischdrucks ermöglicht es, diese hochwertigen Drucke auf Reispapier zu erstellen, oft mit Tinte und einem Pinsel. Nach dem Druck kann der Fisch in der Regel verzehrt werden, solange er frisch und hygienisch behandelt wurde.
Welche Werkzeuge brauche ich für Gyotaku?
Für die traditionelle japanische Kunst des Fischdrucks benötigst du einige spezielle Werkzeuge, um die Technik des japanischen Fischdrucks erfolgreich umzusetzen. Zunächst brauchst du frische Fische, die sich gut für die Druckmethode eignen. Ein wichtiger Bestandteil ist das Papier, das die Farbe des Drucks gut aufnehmen kann. Um ein gelungenes Kunstwerk zu schaffen, benötigst du auch Pinsel und Farbmittel, die in der Kunst und Technik der japanischen Fischdruckkunst verwendet werden.
Wie kann ich selber ein Gyotaku herstellen?
Um ein Gyotaku, also einen traditionellen japanischen Fischabdruck, selbst herzustellen, benötigst du folgende Materialien und Schritte:
Material
- Frischer oder gefrorener Fisch: Der Fisch sollte sauber und trocken sein. Entferne überschüssige Feuchtigkeit mit einem Tuch.
- Nicht-toxische Tinte oder Farbe: Achte darauf, dass die Farbe nicht schädlich ist, insbesondere wenn du den Fisch später noch verwenden möchtest.
- Pinsel oder Schwamm: Zum Auftragen der Farbe auf den Fisch.
- Reispapier oder dünnes, weiches Papier: Traditionell wird Reispapier verwendet, aber andere dünne Papiersorten können auch funktionieren.
- Unterlage: Schütze deine Arbeitsfläche mit Zeitungspapier oder einer Plastikfolie.
Schritte
- Vorbereitung des Fisches: Reinige den Fisch gründlich und entferne Schuppen, falls nötig. Trockne ihn sorgfältig ab, da Feuchtigkeit die Farbe ungleichmässig verteilen könnte.
- Auftragen der Tinte: Trage die Tinte oder Farbe mit einem Pinsel oder Schwamm gleichmässig auf die Oberseite des Fisches auf. Achte darauf, dass alle Details, einschliesslich Flossen und Schuppen, gut bedeckt sind. Du kannst auch kleinere Pinsel verwenden, um die Augen und feinere Details hervorzuheben.
- Erstellen des Abdrucks: Lege das Papier vorsichtig auf den bemalten Fisch. Achte darauf, dass es nicht verrutscht. Drücke das Papier sanft mit den Händen oder einem weichen Tuch an, um die Details des Fisches auf das Papier zu übertragen. Sei vorsichtig, um das Papier nicht zu zerreissen.
- Abziehen des Papiers: Hebe das Papier vorsichtig von einer Seite ab, um den vollständigen Abdruck zu enthüllen. Lasse den Abdruck vollständig trocknen.
- Nachbearbeitung (optional): Du kannst den Abdruck anschliessend mit Wasserfarben oder anderen Medien verfeinern, um Details hervorzuheben oder Farbe hinzuzufügen.
Tipps
- Experimentiere mit verschiedenen Farben und Papiersorten, um unterschiedliche Effekte zu erzielen.
- Übung macht den Meister. Es kann einige Versuche dauern, bis du mit den Ergebnissen zufrieden bist.
- Gyotaku ist nicht nur eine kreative Kunstform, sondern auch eine wunderbare Möglichkeit, die Schönheit und Vielfalt der Fische zu würdigen.