Fischen in der Schweiz
Fischen ist eine grossartige Möglichkeit, Zeit mit der Familie oder mit Freunden zu verbringen. Es bietet eine schöne Balance aus Ruhe und Action. Es kann langweilig sein, wenn die Fische nicht anbeissen, aber diese Momente lassen uns Zeit, um andere Strategien zu entwickeln und einfach Spass beim gemeinsamen Abhängen am oder auf dem See zu haben.
Fast keine andere Freizeitaktivität in der Schweiz ist mit so vielen Regeln, Vorschriften und Hürden verbunden, wie das Fischen. In den meisten Fällen werden die allgemeinen Regeln und Patentkosten vom Pächter des Gewässers oder direkt vom Kanton geregelt. Es ist leider notwendig, jeden Standort und jedes Gewässer zu recherchieren, damit Du weisst, wie Du zu einem Fischereipatent kommst. Hierfür kannst Du auch in unserer Gewässerdatenbank recherchieren um nützliche Informationen zu finden.
In der Schweiz gibt es rund 1500 Seen und Flussläufe mit einer Gesamtlänge von 61'000 km
Die Fülle an bemerkenswerten Seen und Flüssen macht die Schweiz zu einem fantastischen Ziel für Fischer. Ob es sich um ein Forelle im Lago Maggiore oder einen schwer fassbaren Wels im Walensee handelt, in der Schweiz kommt jeder Sportfischer auf seine Kosten. Die Bergseen des Matterhorns sind beispielsweise ein grossartiger Ort für Fliegenfischer – es gibt dort lokale Guides, die Ausflüge zu den besten Spots leiten und nützliche Ratschläge geben. Oder Du möchtest Eisfischen am Melchsee im Kanton Obwalden? Die Schweiz bietet mit seinen 1’500 Seen und vielen grossen wie kleinen Flüssen und Bächen ein Paradies für Sportfischer.
Wer darf in der Schweiz fischen?
Jeder Kanton ist für die Erteilung seiner Fischereipatente und Fischereikonzessionen selbst verantwortlich. Die Vorschriften sind je nach Kanton unterschiedlich. Einige Kantone kennen die sogenannte Patentregelung, bei welcher man ein gesamtkantonales Patent erwerben kann, welches dazu berechtigt in allen oder in freigegebenen Gewässern zu fischen. Die Kantone Graubünden, Bern, Glarus und Freiburg kennen beispielsweise eine solche Regelung. Nicht wenige Kantone kennen keine solche Patentregelung, meist werden die Gewässer in diesen Kantonen an Pachtgesellschaften, Fischereivereine oder Privatpersonen verpachtet. Ob die Pächter verpflichtet sind, Fischereikarten an Gäste abzugeben, ist je nach Kanton unterschiedlich geregelt. Du kannst dies in der Fischereiverordnung des Kantons nachschlagen oder beim Amt für Fischerei nachfragen.
In jedem Fall ist für den Erwerb einer Fischereiberechtigung ein Mindestalter von 18 Jahren vorausgesetzt. In einigen Kantonen können auch jüngere Personen bereits ein Patent oder eine Fischereikarte erwerben. Dazu nötig ist das Vorweisen des abgeschlossenen Sachkundenachweis Fischerei (SaNa), ein 1- oder 2-tägiger Kurs über die Grundlagen der Fischerei und den Tierschutz. In einigen Kantonen werden Kurzzeitpatente bis maximal 1 Monat auch an Personen ausgegeben, die keinen Sachkundenachweis vorlegen können. Nicht jeder Kanton regelt die Anerkennung von gleichwertigen ausländischen Ausbildungen, hier muss im Einzelfall angefragt werden, ob der Nachweis akzeptiert wird.
Mehr Informationen zu den Vorschriften in den jeweiligen Kantone findest Du in unserer Gewässerdatenbank. Dort sind die Vorschriften und Regeln der einzelnen Kantone erläutert. Um im Einzelfall abzuklären, ob die Fischerei an einem Gewässer erlaubt ist und wie eine Fischerkarte gekauft werden kann, sollte man den örtlichen Fischereiverein oder das Kantonale Amt für Fischerei anfragen.
Die schönsten Seen zum Fischen in der Schweiz
Die Schweiz hat eine Landschaft voller prächtiger Berge und einer Reihe von atemberaubenden Seen. Wir haben einige der schönsten Seen ausgewählt, die jeder Fischer besuchen sollte.
Öschinensee
Eingebettet in das Oeschinental, nur wenige Kilometer von Kandersteg entfernt, ist dieser ruhige, abgelegene Alpensee eine Reise wert. Mit einer Reihe von Wanderwegen durch die ihn umgebenden Berge kann man problemlos viele Stunden damit verbringen, sich in der Schönheit des Sees und seiner Umgebung zu sonnen. Etwa die Hälfte des Jahres ist der See festgefroren. Während dieser Zeit ist das Eisfischen in seinen Tiefen eine besonders beliebte Aktivität, insbesondere angesichts der grossen Forellenpopulation.
Lac Léman / Genfersee
Der Genfersee, einer der grössten Seen Europas bildet eine riesige Wasserfläche, welche die Stadt Genf dominiert. Der See selbst ist im Sommer besonders schön, wenn es möglich ist, verschiedene Wassersportarten auszuüben, darunter Rudern, Schwimmen, Tauchen, Segeln und Fischen.
Alle angrenzenden Kantone Genf, Waadt und Wallis bieten Fischereipatente um im See zu fischen. Im Genfer Seebecken sind gar die wohl grössten Hechte der Schweiz zu Hause.
Vierwaldstättersee
Der viertgrösste See der Schweiz, der wunderschöne Vierwaldstättersee erstreckt sich von der malerischen Stadt Luzern bis zu den wunderschönen Schweizer Alpen. Er entstand vor 12’000 Jahren beim Schrumpfen des Reussgletschers, dessen Zeugnis noch heute im faszinierenden Jardin des Glaciers de Lucerne zu sehen ist. Es lohnt sich, die Bootsvermietung und Bootstouren hier zu nutzen, um diesen atemberaubenden See in vollen Zügen zu geniessen.
In der Stadt Luzern kann man ohne Bewilligung am Vierwaldstättersee fischen. Im angrenzenden Kanton Schwyz kann man mit entsprechendem Patent gar mit einem Boot auf den See fahren und von dort aus fischen.
Bodensee
Der Bodensee bildet die Grenze zwischen Deutschland, Österreich sowie der Schweiz. Der atemberaubende Bodensee ist der drittgrösste See Mitteleuropas. Er enthält mehrere malerische Inseln, darunter die schöne Insel Lindau. Auch aus politischer Sicht ist er interessant, da noch immer darüber debattiert wird, wo eigentlich die genauen Grenzen zwischen den drei Staaten liegen, die er verbindet. Noch heute gibt es kleine Streitigkeiten darüber, welches Land das Recht hat, in bestimmten Teilen des Sees zu fischen.
In der Schweiz wird zum Fischen vom Ufer aus (bis 150 m) keine Erlaubnis benötigt. Die Voraussetzungen hierfür sind einfache Fischerruten mit einfachem Haken und festem Schwimmer und natürlichem totem Köder. Pilker, Blinker, Grundblei oder Ähnliches ist hier nicht erlaubt. Für das Fischen vom Boot oder mit Blinker ist ein Patent nötig.
Lago di Lugano / Luganersee
Der an Italien grenzende Gletschersee Lago di Lugano ist ein malerisches Gewässer, das nach der charmanten Stadt Lugano im italienischsprachigen Teil der Schweiz benannt ist. Es gibt Bootstouren für Besucher, die wunderschöne Ausflüge zu Orten rund um den See anbieten, einschliesslich des wunderschönen historischen Dorfes Gandria. Es ist auch bemerkenswert, dass es eine so grosse Vielfalt an Fischen gibt, darunter Karpfen und Welse. Im See findet man auch Fossilien, die bis in die Trias-Zeit zurückreichen.
Mit einer Sonderlizenz, erhältlich in Tourismusbüros, Gemeindebüros, Fischergeschäften, ausgewählten Hotels und Campingplätzen, können Besucher im Tessin in Flüssen und Seen fischen.
Thunersee
Der Thunersee, ein Alpensee im Herzen des Berner Oberlandes, ist besonders malerisch durch die herrlichen Berge, die ihn umgeben. Sehenswert sind auch die schönen Dörfer an seinen Ufern. Die Stadt Thun, von welcher der See seinen Namen hat, ist einen Besuch wert um das prächtige Schloss und die historische mittelalterliche Altstadt zu erleben. Bemerkenswert sind auch die 12 wunderschönen Kirchen entlang der Küste, die alle aus dem Mittelalter stammen.
Das Fischen im Thunersee und im nicht weit entfernten Brienzersee ist vom Ufer aus ohne Patent erlaubt. Wichtigste Fischarten für Fischer sind die Felchen, die Seesaiblinge und die Seeforellen.