Eisfischen und Eisangeln in der Schweiz
Spannend und abwechslungsreich, das Eisfischen ist die perfekte Wahl für Angler, die im Winter in der Schweiz auf Fischfang gehen wollen. Es ist auch eine der süchtigmachendsten Arten Fische zu fangen, was es auch zu einer beliebten Methode unter erfahrenen Fischern macht.
Wenn du vorhast diesen Winter Eisfischen zu gehen, bist du hier genau richtig. In diesem Artikel behandeln wir alle wichtigen Dinge zum Eisangeln in der Schweiz, die du wissen solltest. Wie bleibe ich sicher auf dem Eis? Wo finde ich einen guten Platz und was sind die besten Techniken zum Eisangeln? In diesem Leitfaden werden wir all diese Fragen und weitere behandeln.
Das Eisfischen auf dem Garichtestausee im Kanton Glarus ist ein ganz besonderes Wintererlebnis
Sicherheit zuerst
Lass uns zunächst ein paar Fragen aus dem Weg räumen. Für alle Anfänger da draussen: Eisfischen ist die Praxis, Fische durch eine Öffnung im Eis auf einem gefrorenen Gewässer zu fangen. Du kannst Fische auf verschiedene Arten fangen, die wir alle nachfolgend behandeln werden. Bevor wir das tun, lass uns ein paar Sicherheitsvorkehrungen behandeln. Beim Eisfischen steht man schliesslich auf gefrorenem Wasser.
Vielleicht fühlst du dich ein wenig eingeschüchtert, wenn du auf einer eisigen Plattform stehst, die eine Welt aus eiskaltem Wasser bedeckt. Beachte deshalb die nachfolgenden Tipps:
- Es wichtig zu prüfen, ob das Eis auf dem du stehst, dick genug ist. Du kannst dies tun, indem du das Eis mit einem Spiess oder einem Bohrer durchbohrst.
- Achte immer auf faules Eis. Du kannst faules Eis an seiner Verfärbung sowie an den Rissen, Löchern und Wasserströmen erkennen, die es hat. Wie das alte Sprichwort sagt: "Dick und blau, altbewährt. Dünn und knusprig, viel zu riskant."
- Um die über den See verlaufenden Langlaufloipen und Winterwanderwege nicht zu beschädigen, ist es wichtig, dass du die Löcher zum Angeln in 30 Metern Abstand ins Eis bohrst.
Sicherheitsausrüstung für das Eisfischen
Das Angeln auf dickem Eis macht Spass und gibt Dir ein schönes Gefühl, mit der Natur im Einklang zu sein. Ein paar Sicherheitsartikel tragen wesentlich dazu bei, dass der Ausflug stressfrei ist. Diese sind:
- warme und winddichte Kleidung
- warmes Schuhwerk
- Sonnenbrille, Sonnencreme
- Schneeschuhe
- Schlitten oder Hocker
- Eisbohrer
- Eisangelrute/Rolle
- Köder und weitere Angelausrüstung
Es gibt eine Menge anderer Dinge, die du mitbringen kannst, aber du solltest diese als wesentlich betrachten. Wenn du einen längeren Ausflug zum Eisangeln planst, dann denke darüber nach eine Eishütte einzurichten (ein kleiner Unterstand, der dich vor Wind und Schnee schützt).
Einen guten Platz zum Eisangeln finden
Wie beim normalen Angeln musst du zuerst den Fisch finden. Während des frühen Eises fressen Fische gerne genau dort, wo sie kurz vor dem Gefrieren des Wassers damit aufgehört haben. Erfahrene Angler wissen das, also markieren sie die Stellen auf ihren Fischfindern bevor der See zufriert und kehren einfach dorthin zurück, sobald sich das Eis bildet. Mitten im Winter ziehen Fische gerne in tiefere Gewässer, wo es nicht so kalt ist.
Ein engagierter Eisfischer bohrt bei Sonnenaufgang ein Loch
Wenn du zum ersten Mal an einem zugefrorenen See bist, versuche das Becken oder die steilste Küstenlinie zu befischen, die du erreichen kannst. Grössere Fische bewegen sich gerne entlang der steilen Küsten auf der Suche nach Nahrung, besonders am frühen Morgen und während des Sonnenuntergangs. Für Anfänger ist der Fangerfolg am grössten, wenn Fischschwärme in Bodennähe anvisiert werden.
Ok, du hast also den perfekten Ort gefunden, grossartig! Jetzt lass uns bohren. Du benötigst einen manuellen oder gasbetriebenen Bohrer, um das Angelloch zu bohren. Strebe eine Breite von 20 bis 25 Zentimeter an (breit genug für Fische, aber zu schmal für Menschen).
Wenn du das Loch gebohrt hast, verwende einen Ice Skimmer um alle verbleibenden Eisbrocken zu entfernen. Wenn du zu einer anderen Stelle gehst um ein neues Loch zu bohren, achte darauf, die vorherige Stelle zu markieren um mögliche Unfälle zu vermeiden.
Etikette beim Eisangeln in der Schweiz
Es ist schwer vorstellbar, dass eine Gruppe robuster Fischer mit erhobenem kleinen Finger Tee trinkt oder sich nach dem Essen mit einer Serviette den Mund abtupft, aber das Eisfischen hat seine eigenen Regeln. Hier sind nur einige der Do’s and Dont’s:
- Achte auf den persönlichen Raum aller. Bohre kein Loch zu nahe an einem anderen Fischer. Es ist nicht nur unhöflich, sondern die Leinen können sich verheddern und ihr beide könnt am Ende mit leeren Eimern nach Hause gehen.
- Halte den Geräuschpegel niedrig. Selbst wenn du für Satellitenfernsehen und eine schicke Stereoanlage extra bezahlt hast, möchten die Nachbarn und die Fische sie möglicherweise nicht hören.
- Haustiere an der Leine halten. Ein Haustier kann in ein sehr kaltes Loch fallen, wenn man ihn frei auf dem Eis laufen lässt.
- Kinder beobachten. Das Eis ist ein viel zu gefährlicher Ort für ein unbeaufsichtigtes Kind.
- Markiere die Löcher. Setze einen grossen Ast oder eine andere Markierung in die Löcher, damit der nächste Fischer der vorbeikommt nicht hineinfällt.
- Räume hinter dir auf. Hinterlasse das Eis so, wie du es vorgefunden hast – ohne Müll.
Wo darf man in der Schweiz Eisfischen
In der Winterzeit herrscht an den meisten Gewässern in der Schweiz die Schonzeit, weshalb nur wenige Gewässer für das Eisfischen geöffnet sind.
- Arnensee, Kanton Bern
- Engstlensee, Kanton Bern
- Hinterstockensee, Kanton Bern
- Melchsee, Kanton Obwalden
- Oberblegisee, Kanton Glarus
- Oeschinensee, Kanton Bern
- Seeblisee, Kanton Schwyz
- Silsersee, Kanton Graubünden
- Stausee Garichti, Kanton Glarus
- Tannensee, Kanton Obwalden