Angeln und Fischen an Schweizer Gewässern
Tausende Kilometer saubere Bäche und Flüsse in den Alpen, die uns allen – auch ausländischen Fischern – zur Verfügung stehen, machen die Schweiz zu einem wahren Paradies für Fischer. Besonders interessant sind vor allem die Kantone, die Fischereischeine auf Bewilligungsbasis (Patentfischerei) an alle Angler und Fliegenfischer ausstellen – die aus unserer Sicht wichtigsten erwähnen wir besonders: Bern, Graubünden, Tessin, Uri, Schwyz, Fribourg, Jura und Waadt.
Mit 11’000 km weist der Kanton Graubünden das längste Flussnetz der Schweiz auf.
In jedem der erwähnten Kantone belaufen sich die Wassersysteme auf viele hundert Kilometer. Wenn man bedenkt, dass weltweit 90% der Fischerei auf vielleicht 20% des verfügbaren Wassers stattfindet, werden Fischer, die besondere Orte aufsuchen, sicherlich Fische finden. Einige der abgelegenen und schwer zugänglichen Gewässer werden nur selten befischt. Ein wahres Angelparadies, welches sich vor jedem begeisterten Fischer ausbreitet. Dabei darf nicht übersehen werden, dass es in den meisten Kantonen neben Flüssen auch zahlreiche Bergseen gibt, die Sportfischern einen ganz besonders Erlebnis bieten.
Aare-Fischen am wunderschönen Fluss in der Nähe der Schweizer Hauptstadt Bern
Die Aare entspringt als wilder Bergbach im Grimselgebiet (Berner Oberland). Durch den Brienzer- und den Thunersee erreicht die Aare die Schweizer Bundeshauptstadt Bern als mittelgrosser Fluss, der von Ufer zu Ufer 30-50 m misst.
Die Aare ist berühmt für die schöne und reichlich vorhandene Äsche, die ab September gefangen werden kann. Die besten Tage sind normalerweise im November an bewölkten oder nebligen Tagen, einige erfahrene Fischer fangen die grössten Fische auch an kalten Wintertagen. In guten Jahren erreichte der Jahresfang 6000 Fische und mehr.
Abgesehen von der Äsche gibt es im Fluss grosse Forellen (Bachforellen und einige Regenbogenforellen), jedoch ist die Anzahl der Forellen im Vergleich zu früheren Jahren zurückgegangen. Trotzdem besteht immer die Möglichkeit, einen dieser schönen Fische an der Trockenfliege oder der Nymphe zu haken. Bitte beachte die Schonzeit der jeweiligen Fischart.
Im Sommer, wenn der Fluss normalerweise zu hoch ist um Fliegenfischen zu können, empfehlen wir daher andere Flüsse in der Region, die Kreidebäche des Schweizer Jura oder einen der schönen Alpenflüsse oder Bergseen im Berner Oberland.
Fischen in der Schweiz - Doubs
Der Fluss Doubs ist ein typischer Kreidebach, der an der Schweizer Grenze zu Frankreich fliesst. Im Fluss leben 22 Fischarten, aber die meisten Fliegenfischer kommen in diesen Fluss, um die berühmte Zebraforelle zu fangen. Das Angeln ist am besten von Mai bis Juni und im September, wenn Forellen und Äschen für die reichlichen Schlüpfe von Eintagsfliegen und Seggen aufsteigen.
Bitte beachte, dass der Doubs ein schwieriger Fluss ist. Wir empfehlen daher eine Führung und einen längeren Aufenthalt. Campingplätze und Hotels in St. Ursanne, Soubey oder Tariche bieten Übernachtungsmöglichkeiten an.
Die Zebraforellen, die bis zu 5 Kilo wiegen, sind einzigartig in diesem Fluss und einigen Nebenflüssen. Der Wissenschaftler Largiader erklärte Folgendes: Im Fluss Doubs (Rhone-Einzug) werden zwei unterschiedliche Phänotypen der Bachforelle (S. trutta) beobachtet. Ein Phänotyp wird lokal als Doubs-Forelle bezeichnet und ist durch vier schwarze Streifen an den Seiten gekennzeichnet, ähnlich wie ein Barsch (Perca fluviatilis L.). Der andere ist der gemeinsame Phänotyp des fluviatilen Ökotyps der Bachforelle (Salmo trutta f. fario). Proteindaten von drei Proben aus dem Doubs zeigen, dass die Doubs-Forelle zur mediterranen Populationsgruppe der Bachforelle gehört, während der Fario-Phänotyp aus dem Besatz mit Brutstämmen aus dem Atlantikbecken stammt.
Die Zebraforelle, ein ganz besonderer Fang.
Angeln im Engadin, der Inn
Über 100 Kilometer fliesst der Inn durch das malerische Engadin, bevor er nach Österreich mündet. Im oberen Bereich (oberhalb der Mündung des Flazbachs) fliesst der Inn als sanfter, leicht mäandernder Bach – perfekt zum Fischen. Das Wasser entspringt den Oberengadiner Seen und ist daher die ganze Saison über klar und zudem sehr nährstoffreich. Der Inn rund um das Dorf Celerina ist bekannt für seine starken Insektenbruten. Neben Eintagsfliegen, Steinfliegen und Köcherfliegen werden auch viele Landbewohner von den starken Bergwinden aufs Wasser geweht. Unterhalb des Flazbachs kann nur noch bis Ende Juni und ab Mitte August erfolgreich gefischt werden. Im Sommer bringt der Flazbach viel graues Sediment-Gletscherwasser. Während der restlichen Saison bietet der Abschnitt von Bever nach S-chanf ein erstklassiges Fischen auf Forelle und Äsche. Mehrere Revitalisierungen haben einen idealen Lebensraum und wichtige Laichgebiete für die anspruchsvollen Salmoniden geschaffen.
Im unteren Teil des Tals, dem sogenannten Unterengadin, fliesst der Fluss fast ungehindert. Grosse Felsbrocken, steile Felswände und sandige Kiesstrände wechseln die Ufer ab. Auf Stromschnellen folgen tiefe, lange Becken. Die häufigste Art ist die Bachforelle.